Klosterhof Eggenreute
Der historische Landgasthof mit Restaurant, Biergarten und Bauernstube.

 

Liebe Gäste,

Wir haben uns entschieden, das nachmittägliche Kaffee- und Kuchengeschäft einzustellen. Wir tun dies, weil wir nicht genug Personal haben, um Sie auch nachmittags durchgehend zu bewirten; aber auch, weil das Kaffeegeschäft mit geringem Ertrag bei hohem Aufwand verbunden ist.

Es gibt aber auch andere Gründe.

Vor nicht allzu langer Zeit führte ich ein Gespräch mit der Betreiberin eines nahegelegenen Cafés. Wir wollten ihr eine Zusammenarbeit anbieten, da wir jemand suchten, der für uns Kuchen backt. Und da wir gehört hatten, dass das Café gut läuft und viele Gäste die Kuchen lobten, rief ich die Frau an.

Leider teilte sie mir am Telefon mit, dass ihr Café geschlossen sei und sie nun einen mobilen Kuchenstand betreiben würde, daher auch keine Kapazitäten frei hätte. Auf die Frage, warum sie ihr gut gehendes Ausflugslokal aufgegeben hat, erklärte sie mir: „Tatsächlich haben wir aufgehört, weil die Gäste eine derart hohe Erwartungshaltung und nur Sonderwünsche, aber kein Verständnis für die eingeschränkten Möglichkeiten unseres kleinen Betriebs haben. Wir hören auf, weil viele Gäste immer ungeduldiger, fordernder und unverschämter geworden sind.“ Ich habe das mit unseren Service-Mitarbeiterinnen besprochen. Sie teilten diese Einschätzung und baten mich, das nachmittägliche Kaffee- und Kuchenangebot zu streichen.

Die alte Dorfwirtschaft

Wir alle erleben seit Jahren das große Wirtschaftssterben: wo noch vor wenigen Jahren in jedem Dorf mindestens ein Gasthaus existierte, gibt es heute oft keines mehr – oder die Betreiber finden keine Nachfolger, so dass in den nächsten Jahren weitere Häuser schließen werden.

Wer nämlich eine neue Konzession für ein altes Wirtshaus beantragt, der muss sehr viel Geld im Vorfeld für Instandsetzung und Modernisierung in die Hand nehmen, sonst gibt es die Betriebserlaubnis gar nicht. Und wer kann und will in ein marodes Wirtshaus investieren?

Das nächste: es wird heute einfach nicht mehr so viel getrunken wird wie früher. Fragen Sie die Brauereien. Dazu kommen die immens gestiegenen Energiekosten und Steuerabgaben. Mir hat ein altgedienter Wirt einmal erzählt, dass es früher gang und gäbe war, zum Jahresanfang selbst eine Umsatzsteuerschätzung zum Beispiel in Höhe von 1000 DM abzugeben, danach wurde man das ganze Jahr nicht mehr belangt. Das sieht heute sehr, sehr anders aus, glauben Sie mir!

Betrachten wir nur einmal die Mehrwertsteuer: wir Wirte kaufen Lebensmittel mit 7% MwSt. ein. Und nur weil wir sie verarbeiten, müssen wir sie mit 19% MwSt. an Sie weiterverkaufen. Diese 12% Differenz können wir Ihnen bei vielen Produkten gar nicht berechnen – Sie würden sich sofort über unsere hohen Preise beklagen -  so dass wir von Vornherein gezwungen sind, auf einige Prozent unseres Gewinns verzichten zu müssen.


Es liegt an uns allen

Wenn wir nur auf den Preis schauen und nicht auf Herkunft und Qualität, dann tragen wir alle dazu bei, dass unsere lokale Infrastruktur bald nicht mehr funktioniert. Wenn wir nur im Supermarkt im Gewerbegebiet einkaufen und nicht mehr im Dorfladen, wenn wir uns im Schnellimbiss versorgen und nicht mehr in der Dorfwirtschaft einkehren, dann schneiden wir uns ins eigene Fleisch, denn dann gibt es bald dies alles nicht mehr.

Viele Dörfer haben heute schon keinen Dorfkern mehr. Nachfolgende Generationen werden ohne das Kulturgut Dorfwirtschaft aufwachsen. Sie werden die Gemütlichkeit eines solchen Ortes nie erleben. Begriffe wie Heimat, Brauchtum und Geselligkeit werden dann keine Bedeutung mehr haben.

Den Verfall dieser Werte haben wir alle zu verantworten.

Eine bessere Welt

Qualität hat Ihren Preis. Wir kaufen eben nicht im Supermarkt ein, sondern bei hiesigen Lieferanten. Die Lebensmittel werden dann mit Sorgfalt verarbeitet. Wir bieten Ihnen nicht nur ein tolles heimisches Bier an, sondern beziehen Wurst und Fleisch von der Metzgerei Buchmann in Gullen, Gemüse und Obst von Feinkost Wild in Wangen, das Brot kommt aus Leupolz von Kämmerle, der Kaffee aus Lindau von der Rösterei Hensler usw.

Wir möchten unser Geld in die heimische Wirtschaft investieren und nicht multinationalen Nahrungsmittelkonzernen geben, die mit Ihrem Profitdenken Ungerechtigkeit und Armut in der Welt vermehren. Uns ist das wichtig, denn nur so können wir in einer Welt, die durch die Globalisierung nicht besser, sondern schlechter geworden ist, wieder zueinanderfinden und im Kleinen an der Verbesserung der Verhältnisse arbeiten.

Geiz ist ungeil

Geiz ist nicht geil, sondern extrem unsexy. Auch wenn gerade wir Schwaben dies anders sehen wollen.
Mit Geiz erreichen Sie nur, dass wir unter schlechteren Bedingungen arbeiten und womöglich anfangen müssen, an Qualität und Personal zu sparen. Wollen Sie das? Wollen Sie auf schlechteres Essen auch noch länger warten müssen?
Glauben Sie mir: Wenn wir unsere Preise kalkulieren, dann bewegen wir uns schon meist unter dem, was wir eigentlich verlangen müssten. Warum müssen wir das tun?
Viele Menschen geben sehr viel Geld für ein Auto und seine Pflege aus, aber im Gasthaus soll’s nichts kosten. Diese Rechnung geht aber aus den oben genannten Gründen nicht auf. Und wenn es dann auch noch gut, bekömmlich, regional und hausgemacht sein soll, dann stecken auf unserer Seite viele Stunden Arbeit und höhere Kosten beim Einkauf dahinter.

Ihre Unterstützung ist gefragt

Um ein so schönes Haus wie den Klosterhof zu betreiben, ist man nicht nur an den Öffnungstagen, sondern fast rund um die Uhr beschäftigt. Wir tun das gerne: wir wollen diesen schönen Ort pflegen und erhalten. Sie sollen die Möglichkeit haben, bei uns einzukehren und ein paar unbeschwerte Stunden zu erleben.

Achten Sie also auch beim Essen auf Qualität und Herkunft. Teilen Sie unser Konzept: damit tragen Sie zum Aufbau und zur Stärkung unserer heimischen Wirtschaft bei.
Schenken Sie uns Ihr Vertrauen, wir werden es Ihnen bei Ihrer Einkehr im Klosterhof danken und Sie mit Speis‘ und Trank verwöhnen.

Ihr Klosterhof Wirt




 
 
 
 
E-Mail
Anruf